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Die Digitaltechnik ist im Feld der E-Gitarrenverstärkung und der klanglichen Beeinflussung durch Soundeffekte noch relativ jung. Da diese Technik durch den allgemeinen Fortschritt im Elektronik-Bereich aber immer preiswerter wird, sind Gitarrenverstärker mit digitalen Schnittstellen auch immer häufiger und sogar im Einsteigerbereich anzutreffen. Im einfachsten Fall werden nur bestimmte altbekannte Gitarreneffekte in der neuen digitalen Technik erzeugt. Darüber hinaus kann aber auch die Klangreglung digitalisiert werden. Bei sehr hochwertigen digitalen Amps können auch klassische Klangcharaktere von Lautsprechern und Boxen nachgebildet werden.
Während bei der analogen Technik das Klangsignal durch eine Abfolge von elektronischen Schaltungen hier- oder dorthin "verbogen” wird, steht bei der Digitaltechnik am Anfang die Umrechnung des Klangsignals zu einem Zahlencode (Digitalisierung durch den so genannten A/D-Wandler = analog in digital). Dieser Zahlencode kann nun mit vielfältigen mathematischen Algorithmen neu berechnet werden, z. B. +Bässe, +Mitten, +Höhen, +Hall, +Echo, +Effekt XY. Nach Abschluss der Berechnungen wird die digitale Information wieder in ein echtes Klangsignal verwandelt (D/A-Wandler = digital in analog).
Der Vorteil dieser Technik ist, dass die mathematischen Berechnungen des Mikroprozessors frei von Störgeräuschen wie Brummen und Rauschen sind. Der Nachteil ist, dass diese Art der Klangbearbeitung oft kalt oder steril bis einfältig klingt, da die Effekte ausschließlich nur der Berechnung folgen, die deren Entwickler an alten analogen Verstärkern und Effekten mehr oder weniger gut analysiert haben. Dennoch ist die Digital-Technik absolut unschlagbar, wenn es darum geht, für wenig Geld höchstprofessionelle Sounds dem Gitarristen an die Hand zu geben.
Übersicht E-Gitarren-Wörterbuch