Vibrato

Abk. für Vibrato-System.

Das Vibrato-System ist ein technisches Detail, das an sämtlichen ST-Modell-E-Gitarren und den meisten E-Gitarren, die musikalisch für den Metal-Bereich optimiert sind, zu finden ist. Aber auch andere Modell-Typen wie sogar Jazzgitarren können mit einem Vibrato ausgestattet sein.

Man kann unterscheiden zwischen dem klassischen Vintage-Vibrato-System (Standard auf Einsteiger-ST-Modellen) und den modernen Hi-Tech-Systemen wie z. B. FR-Type-Vibrato. Ein modernes Hi-Tech-Vibrato kostet ohne Einbau bereits mehr als eine typische E-Gitarre für Einsteiger. Mit einem etwa 15cm langen Hebel können die gestimmten Gitarrensaiten kurzzeitig entspannt werden, damit werden die Schwingungen (Frequenzen) der angeschlagenen Saiten drastisch reduziert: Der Sound geht in den "Bass-Keller”. Lässt man den so genannten Vibratoarm wieder los, sollen kräftige Federn im Gitarrenkorpus die Stimmung der Saiten zurück auf das alte Normal-Niveau ziehen.

In der Praxis funktioniert der gewünschte Effekt nur eher widerspenstig. Außerdem sind Vibrato-Systeme grundsätzlich problematisch für die generelle Stimmstabilität der E-Gitarre und vermindern zusätzlich die gewünschte Übertragung der Saitenschwingung auf den Korpus des Instruments. Dadurch klingen Gitarren mit Vibrato in der Regel schneller aus (sustain) als solche ohne Vibrato-System. Trotz der technischen Probleme ist dieser Soundeffekt so markant und beliebt, dass Vibrato-Systeme aus dem E-Gitarrenbau nicht weg zu denken sind.

Sehr häufig trifft der E-Gitarrist auch auf die Beschreibung Tremolo-System. Gemeint ist hiermit dasselbe. Fachlich richtig ist aber der Begriff Vibrato, da der Tremolo-Effekt ein An- und Abschwellen der Lautstärke ist und kein Auf und Nieder der Tonhöhen. Der Erfinder des Vibrato-Systems hat dieses leider unter dem fachlich falschen Namen patentieren lassen, so dass das Nebenher beider Bezeichnungen bis heute besteht.

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